Unter Booten

Es war am letzten Sonntag. Alle Medien hatten davon berichtet, dass U 17, ein ausgemustertes U-Boot der Bundesmarine an diesem Tag von Duisburg aus rheinaufwärts auf dem Weg zu seiner Präsentation im Technikmuseum in Sinsheim zu betrachten sein würde. Was tut also ein interessierter Veteran? Er schnappt sich am Morgen seine Kamera, fährt wenige Minuten zum Rheinufer und hofft auf ein paar brauchbare Bilder von dem anderen Rentner, der bekanntermassen nur aus leblosem Stahl besteht. Es war im Vorfeld berichtet worden, dass U 17 auf einem Transportponton verladen sei, der bis nach Speyer geschleppt würde. Wie ich erwartet hatte, war die Vorfreude auf dieses Ereignis Grund für eine Vielzahl von Bonnern, sich am Rheinufer zu versammeln und dieses nicht alltägliche Ereignis zu bestaunen. Hier unten am Rhein macht sich auch gerade eine Gruppe des THW bereit, mit ihren Motorbooten den Transport zu begleiten. Und dann, mit einiger Verspätung erscheint der Schiffstransport, gemächlich stromaufwärts seinen Weg nehmend. Die übliche Rheinschiffahrt, die ihren normalen Geschäfen nachgeht, bereitet mir die Freude betrachten zu können, wie sich zwei “Schrottschiffe” begegnen: der U-Boottransport und ein mit Schrott beladenes Frachtschiff befahren den Fluss in entgegengesetzter Richtung, was mir ein amüsiertes “so muss es sein” entlockt. An diesem Sonntagmorgen habe ich ein sicherlich äusserst seltenes Geschehen erlebt, auch wenn es weniger spektakulär war, als vielleicht zu erhoffen gewesen wäre.


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