Es ist schon wieder Montag und ich bin auf dem Weg nach Buschbell, wo meine Hippotherapeutin mir gleich wieder eine halbe Stunde Training in Equilibristik, Reaktionsverhalten, Muskelaufbau, Sitzfleisch, eiskalte Finger und am Ende doch jede Menge Zufriedenheit verpassen wird. Hier sitze ich auf einer Decke auf meiner Trainerin, deren Aufgabe es ist, mich dazu zu bringen, aufrecht und locker auf ihr sitzen zu bleiben, nicht abzustürzen und das Alles gut zu finden.
Glücklicherweise arbeitet mein “Körpergedächtnis” auch nach zwanzig Jahren Krankheit mit stetig nachlassendem Aktivitätspotential, ohne sportliche Betätigung und aktive Reiterei noch so gut, dass nach anfänglicher Unsicherheit wegen, wie ich inzwischen weiss, unbegründeter Selbstzweifel, die “Maschine” immer noch funktioniert, ich immer sicherer werde und mich zunehmend wohlfühle auf dem Rücken des Pferdes. Nach einer halben Stunde Schrittgehen mit immer mehr eigenständigem Sitzen ohne Benutzung der frei hängenden Hände, um mich am Sitz festzzhalten ist es leider vorbei und ich kann auf dem Weg zum Parkplatz herausfinden, ob mein “Sixpack” profitiert, ich mich aufrecht halten und mit weniger Hilfe der Walkingstöcke gehen kann. Auch, wenn die Hälfte Einbildung ist, fällt mir der Rückweg leichter und ich grinse breit über die Feststellung, dass ich tatsächlich einen Trainingseffekt feststelle, viel freier gehe und mir in Gedanken ein Freudenschrei aus der Kehle ertönt, den bestimmt der Ganze Hof gehört hat. Es geht voran!
Bin immer ganz stolz, wenn der Schrittzähler auf meinem Handy an Tagen mit Hippotherapie DEUTLICH höhere Anzahl aufweist. Aber ja, die vom Pferde getragenen Schritte zählen zu recht mit.